Freitag, 4. August 2017

Touch me! Die Verbindungsmöglichkeiten, Bedienelemente und Anzeigen des P10 Lite

In meinem ersten Beitrag zum P10 Lite bin ich ganz allgemein auf die äußeren und inneren Eigenschaften des P10 Lite eingegangen. Heute soll es um die verbauten Bedienelemente, Verbindungsmöglichkeiten und Anzeigen gehen.

Herrlich schlicht und doch funktional

Ich gebe es zu, mein altes Samsung Galaxy Nexus von Google aus dem Jahre 2012 ist mir mit den Jahren wirklich ans Herz gewachsen. Auch wenn ich immer auf neue Technik schiele und es zuletzt arg geschwächelt hat (ein Akku, dem man beim Leergehen zusehen kann und ein Betriebssystem, welches eher als Wartesystem bezeichnet werden kann) habe ich es all die Jahre gerne genutzt. Das lag ganz sicher auch an dem schmalen Gehäuse und der intuitiven Bedienbarkeit. Alles war ohne Probleme mit einer Hand zu bedienen. Und auf der Vorderseite befanden sich für damalige Verhältnisse ungewöhnlich wenige Tasten... nämlich gar keine! Ein Homebutton war nicht vonnöten und mit ein bißchen Mühe konnte man sogar das komplette Display zur Anzeige nutzen und die Softkeys nur bei Bedarf einblenden lassen... genug von den alten Zeiten geschwärmt 😵
Beim P10 Lite ist das ähnlich. Auch hier fehlt der physische Homebutton auf der Vorderseide komplett. Das heißt er ist nicht vorhanden, fehlen tut er mir ganz sicher nicht! Stattdessen werden abermals die Softkeys auf dem Display angezeigt.
Die einzigen richtigen Tasten finden sich auf der rechten Seite. Dort haben wir die Lautstärkewippe sowie den Ein- und Ausschalter. Beide Bedienelemente können in verschiedenen Anwendungen unterschiedlich belegt werden, so kann man beispielsweise mit der Lautstärkewippe beim Fotografieren auch zoomen. Neu ist das alles nicht, die Qualität und Anmutung der Tasten macht aber einen durchaus guten bis hochwertigen Eindruck. Besonders der Ein- und Ausschalter mit seiner geriffelten Oberfläche ist gut zu ertasten und weiss zu gefallen.

Der Fingerabdrucksensor

Mittlerweile gehört ein Fingerabdrucksensor quasi zum guten Ton und so durfte dieser auch beim P10 Lite nicht fehlen. Dieses Mal findet er sich auf der Rückseite, etwa in dem Bereich in dem sich bei normaler Haltung auch der Zeigefinger aufhält. Das verspricht eine intuitive Bedienung und genau so ist es auch. Hält man das Smartphone in der Hand so ist es ein leichtes dieses durch einfaches Fingerauflegen zu entsperren. Das erfreuliche ist, dass das ganze unheimlich schnell geht. Ich kann nicht mal bis eins zählen, da werde ich schon von meinem Homescreen oder der zuletzt geöffneten Anwendung begrüßt. So wünsche ich mir das, eine schnelle, unkomplizierte und verhältnismäßig sichere Möglichkeit das Gerät wieder aufzuwecken.
Mir ist übrigens aufgefallen, dass ein einmal angelernter Fingerabdruck auch über Kopf erkannt wird. Reicht einem also eine andere Person das Smartphone an, so muss man sich nicht umständlich verrenken oder das Gerät selbst in die Hand nehmen. Der Fingerabdruck wird in (so gut wie) jeder Lage erkannt.
Zusätzlich lassen sich weitere Fingerabdrücke einpflegen. Das können die eigenen Finger sein, in meinem Fall habe ich rechten und linken Zeigefinger sowie den rechten Daumen hinterlegt. Es wäre aber auch möglich Fingerabdrücke des Partners oder von Freunden mit aufzunehmen und das Gerät so auch von anderen nutzen zu lassen.




Wie auf dem Screenshot zu sehen ist werden diverse Funktionen angeboten die mit dem Fingerabdrucksensor verbunden werden können.
Grundsätzlich empfände ich es praktischer, wenn der Fingerabdrucksensor, so wie bei einigen neuen Smartphones, auf der Vorderseite unter dem Glas verbaut wäre. Dann müsste man nämlich zum kurzen Checken der Uhrzeit oder des Displays das Gerät nicht mehr extra in die Hand nehmen. Auch das Entsperren wäre möglich, ohne das Gerät vom Tisch zu nehmen. Mit dem Fingerabdrucksensor auf der Rückseite ist dies immer notwendig. Ich denke, dass ich mich aber daran gewöhnen kann.

Benachrichtigungs LED

An meinem allerersten Handy (es muss ein schwarzes Sagem 922 gewesen sein) hatte ich schon eine Benachrichtigungs LED. Diese Funktion habe ich damals geliebt und später schmerzlich vermisst, als sie bei den folgenden Handys und später Smartphones nicht mehr verbaut wurde. Erst als ich auf mein Samsung Galaxy Nexus umgestiegen bin konnte ich diese Funktion wieder nutzen.
Das P10 Lite weist dieses unheimlich praktische Extra nun auch wieder auf. Dabei ist die LED über dem Display wirklich sehr klein, dafür aber wirklich hell und gut sichtbar. Für mich ein beinahe Must Have, welches mir wieder fehlen würde, hätte ich ein Smartphone ohne die kleine aber feine LED.
Sie leuchtet in unterschiedlichsten Farben, je nachdem ob eine SMS rein gekommen ist, mal wieder ein Anruf verpasst wurde oder der Gruppenchat in WhatsApp überläuft.
Eine Konfiguration konnte ich im System bis jetzt nicht finden, es gibt aber diverse Apps mit denen man diese Aufgabe erledigen kann.


Micro USB 2.0 

Manch einer wird das als Ausschlusskriterium ansehen: Es ist (nur) Micro USB 2.0 verbaut. Die damit möglichen Datenübertragungsraten sind geringer als beispielsweise beim Typ USB C. Auch geht das Aufladen mit dem neuen Standard schneller vonstatten und der Anschluss ist vertauschsicher, d.h. man kann den Stecker in beide Richtungen einführen. Ich war mit der Geschwindigkeit beim Übertragen von Fotos und Videos aber noch zufrieden. Bei großen Datenmengen dauert es etwas, damit kann ich zur Zeit aber noch leben.

Kopfhöreranschluss und Kopfhörer

Das P10 Lite besitzt (natürlich) auch einen 3,5 mm Klinke Anschluss, welcher zum Verbinden von Kopfhörern dient. Er ist praktischerweise auf der oberen Kante des Gerätes untergebracht, so kann man das Smartphone in einer Tasche tragen und Kopfhörerstecker die nicht abgewinkelt sind werden nicht geknickt. Hat man einen Kopfhörer verbunden so dient das Kabel als Antenne und man kann Radio hören. Ganz normal über die übliche Radiofrequenz. Gut! Es muss nicht immer alles digital laufen und Datenvolumen kosten.
Auf die mitgelieferten Kopfhörer möchte ich nicht großartig eingehen. Sie funktionieren, sind aber in meinen Augen nichts besonderes. Stattdessen höre ich meine Musik lieber über meine Bluetooth Over-Ear-Kopfhörer von Philips oder meine Dash Kopfhörer und Fitnesstracker von Bragi.

WLAN / Bluetooth / NFC / SIM und SD Karte, etc.

Funkende Verbindungsmöglichkeiten gibt es im P10 Lite noch und nöcher. In Wlan-Netzwerke kann man sich auf 2,4 und 5 GHz einloggen, Bluetooth ist in der energiesparenden Version 4.1 verbaut und NFC ist ebenfalls vorhanden. Letzteres hat bei meinen Tests sehr unzuverlässig andere Geräte oder RFID-Chips erkannt. Das ging mit meinem Samsung Galaxy Nexus schneller, unkomplizierter und vor allem sehr viel sicherer. Ich bin mir nach wie vor unsicher, ob ich mich einfach zu dämlich ungeschickt anstelle oder ob es vielleicht tatsächlich am Gerät liegt?
Um Datenvolumen zu sparen sollte man sich wann immer möglich mit einem sicheren WLAN-Netzwerk verbinden. Das geschieht mit dem P10 Lite besonders schnell und auch auf große Entfernung noch recht zufriedenstellend. Zudem kann man seine Internetverbindung per Hotspot teilen, Wi-Fi-Direct nutzen und so witzige Sachen wie Miracast nutzen.
Bluetoothverbindungen standen ebenfalls sicher, ich hatte aber ab und an mal Probleme mich überhaupt mit meinem Gegenüber (S4, Nexus, Autoradio, BT-Lautsprecher, ...) zu koppeln. Auch das funktionierte mit anderen Smartphones schon besser.
Ein Smartphone kann auch in unserer heutigen Zeit tatsächlich noch zum Telefonieren genutzt werden. Um eine Datenverbindung aufzubauen benötigt man natürlich eine SIM Karte. Oder wie im Falle des P10 Lite eventuell gleich zwei? Es handelt sich nämlich hier um ein Dual SIM Smartphone. Damit ist es möglich beispielsweise die Datenverbindung über SIM 1 laufen zu lassen, während Anrufe von SIM 2 angenommen werden. Unheimlich praktisch wenn man gleichzeitig eine geschäftliche SIM nutzt oder eine SIM Karte nutzt die man nur temporär gebraucht.
Zusätzlich kann man das Telefon auch so einrichten, dass Anrufe bei einem bestehenden Gespräch auf die andere SIM Karte umgeleitet werden.
Der Slot für die SIM Karten lässt sich mit dem mitgelieferten Werkzeug problemlos öffnen. Die SIM Karten werden einfach nur eingelegt und das ganze Paket wieder reingeschoben, anschließend können beide SIM Karten genutzt werden.
Zu meinem Bedauern musste ich nun schon zwei oder drei Mal feststellen, dass die SIM Karte keine Verbindung mehr zum Provider herstellen konnte. Ein Mal hat es gereicht das Gerät neu zu starten, ein anderes Mal musste ich den Schlitten für die SIM Karten herausnehmen und anschließend neu starten.



Der angesprochene Slot kann auch anstatt zwei SIM Karten eine SIM Karte und eine Speicherkarte aufnehmen. So lassen sich dann die schmalen 32 GB Speicherkapazität erweitern. Daten lassen sich  dann wahlweise auf dem Gerät oder auf der Speicherkarte ablegen.

Was fehlt?

Die gute Nachricht zuerst: Es fehlt nichts. Nicht jeder Schnickschnack der technisch möglich ist muss auch an Bord eines Smartphones sein. Letztendlich machen mehr Funktionen das Gerät unter Umständen nur wieder anfälliger, größer, schwerer oder teurer... oder im schlimmsten Fall alles zusammen.
Schön wäre es gewesen, wenn man eine Infrarotverbindung hätte aufbauen können. Beispielsweise um einen Fernseher oder einen Stereo-Verstärker zu bedienen. Auch USB-C wäre schön gewesen. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es sich hier um die Lite Version handelt. Diese soll auch immer einen gewissen Kaufanreiz auf die höherwertigeren Geräte hervorrufen.

Auf das verbaute Display gehe ich später noch in einem eigenen Beitrag ein.

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