Dienstag, 22. Januar 2019

Ist es wirklich so smart?! Eindrücke zum Huawei P Smart 2019

Äußerer Eindruck

Das P Smart 2019 in Aurora Blue macht einen guten Eindruck. Gerade die farblich interessant gestaltete Rückseite zieht die Blicke auf sich. Dabei verläuft das satte blau von einem dunklen, fast lila anmutenden Ton in ein sehr schönes hellblau. Auch auf der Vorderseite kann man das Farbspiel gerade noch erahnen, dadurch, dass das Display aber beinahe randlos ist kommt es aber nicht übermäßig durch. Bei diesem Handy fast schon schade.
Insgesamt verteilt sich dieser frische Anstrich auf Außenmaße von 155,2 x 73,4 x 8 mm. Beim Bedienen des Ein- und Ausschalters habe ich keine Probleme, die Lautstärkewippe erreiche ich allerdings nicht ohne weiteres in der Einhandbedienung.
Wie zu erwarten war zieht die Rückseite Fingerabdrücke geradezu magisch an. Das sieht man bereits nach dem ersten Einschalten des Gerätes ganz deutlich. Wer sicher gehen möchte, dass erstens Fingerabdrücke nicht mehr auf dem Gerät landen und zweitens auch Kratzer und weitere Schäden an dem Gehäuse vermeiden möchte, der sollte definitiv in eine Schutzhülle investieren. Diese war im Lieferumfang leider nicht enthalten, dafür ist ab Werk eine Displayfolie aufgebracht. Das Gehäuse fühlt sich leider nicht besonders hochwertig an. Kein Wunder, es handelt sich hier lediglich um Acrylglas, was am Ende nichts anderes als ein Kunststoff ist.
Ein wichtiger Fakt noch: Das P Smart 2019 wiegt stolze 160 Gramm. Das dürfte für den einen oder anderen definitiv zu viel sein.
Der rückwärtige Fingerabdruckscanner arbeitet einigermaßen verlässlich und schnell. Nicht immer wurde der Finger richtig erkannt, manchmal war auch ein zweiter oder dritter Versuch nötig, ehe das Gerät entsprerrt war.

Display

Womit wir auch schon bei einem weiteren sehr wichtigen Punkt sind. Das Display löst mit 2.340 x 1.080 Pixel auf und hat eine Diagonale von 6,21 Zoll. Toll, ein 18:9-Display mit einer Screen-to-Body-Ratio von 89 %! Filme und Videos schauen soll damit noch mehr Spaß machen. Allerdings ist mir schon aufgefallen, dass in vielen Fällen eher schwarze Ränder zu sehen sind als dass das Bild besonders breit ist.
Internetseiten kann man damit jedenfalls wirklich sehr gut darstellen. Durch das lange Display lässt sich viel Inhalt auf einmal darstellen. Damit muss man weniger scrollen und kann sich auf viel Text und Bilder konzentrieren.
Eine Besonderheit die mir aufgefallen ist, ist die Möglichkeit, beispielsweise in YouTube Videos auf dem gesamten Bildschirm wiederzugeben. Inklusive dem Bereich um die schmale tropfenförmige Notch. Ist so von mir abgenommenund für gut befunden.
Schnitzer leistet sich das Display nicht, die Blickwinkelstabilität könnte besser sein. Aber hey, es handelt sich hier um ein günstiges Mittelklassesmartphone.

 

 

 

 

 

 

Lautsprecher

Der Lautsprecher (ja, es ist leider nur einer) ist meiner Ansicht nach lediglich Mittelmaß. So lange man die Lautstärke nicht zu weit aufdreht ist ja noch alles in Ordnung. Ein Stereoeffekt wäre wünschenswert gewesen, mit nur einem Lautsprecher wird das aber eher schwer. Ein Bass ist leider wenn überhaupt, dann nur sehr dünn vorhanden. Was aber in meinen Augen noch schwerer wiegt ist die Tatsache, dass dem Lautsprecher des P Smart 2019 in höheren Lautstärken die Puste ausgeht. Er übersteuert, es fehlt dann eindeutig an Bass, so macht das keinen Spaß. Auch wenn ich persönlich mit dem Smartphone Videos und Musik nicht übermäßig laut wiedergebe, sollte auch an die Zielgruppe gedacht werden. Laut Werbung sind das junge Leute die sich gerne spät abends auf der Kirmes rumtreiben die Musik liebend gerne hören und das möglichst laut. Andererseits könnte man das schon fast als eine Art aufgezwungene Schutzmaßnahme auffassen 😉


Betriebssystem

Im Auslieferungszustand ist bereits Android 9.0 Pie enthalten. Kurz nach der Inbetriebnahme habe ich dann auch schon das erste Update für das Gerät heruntergeladen. Bei Huawei ist es üblich, dass die  hauseigene Benutzeroberfläche EMUI darübergebügelt wird, hier in der Version 9.
Grundsätzlich bin ich mit dem Betriebssystem zufrieden. Anwendungen laufen flüssig und es sind wieder einmal viele Einstellmöglichkeiten dazu gekommen, welche einem das Bedienen des Gerätes erleichtern sollen.
Vorinstallierte Apps lassen sich zum (großen) Teil deinstallieren.

 

 

Speicher

Der interne Speicher beträgt 64 GB, davon verfügbar sind nach Abzug des Betriebsystems und sonstiger Daten noch ca. 48 GB. Das ist in meinen Augen massig und mehr als genug. Selbst wenn man regelmäßig Videos aufnimmt oder Daten speichert, so sollte dieser Speicher nicht allzu schnell überlaufen. Droht das doch einmal, dann lässt sich der Speicherplatz durch eine externe Micro-SD-Karte maximal nochmal um 512 GB erweitern.

 

Konnektivität

Das Huawei P Smart 2019 besitzt einen 3,5 mm Klinke Kopfhöreranschluss. Das ist erfreulich, bedenkt man, dass viele andere Smartphones mittlerweile ohne auskommen müssen. Auf der Unterseite befindet sich auch der USB-Anschluss. Leider handelt es sich hier lediglich um einen Micro-USB-Anschluss. Das hätte man meiner Ansicht nach (auch bei dem aufgerufenen Preis) besser/moderner lösen können. Eine Schnellladefunktion wurde dem Smartphone leider auch nicht mitgegeben. So muss man auf jeden Fall den Akku immer früh genug wieder mit Energie versorgen, wenn man erstmal unter einen bestimmten Wert gefallen ist.
Ins Internet kann man sich per WLAN (2.4 GHz und 5 GHz) oder per SIM-Karte verbinden. Mit letzterem sogar quasi doppelt, besitzt das Huawei P Smart 2019 doch einen Doppel-SIM-Schacht, welcher wahlweise auch mit einer Micro-SD-Karte anstelle der zweiten SIM-Karte bestückt werden kann.
Außerdem gibt es noch viele weitere, zum Teil wirklich sehr nützliche Funktionen. Neu war für mich zum Beispiel die Möglichkeit, das Smartphone als WLAN-Bridge zu nutzen. Es fungiert so als eine Art Repeater, mit welchem sich das WLAN-Signal in weiter entfernte Räume verteilen lässt.


 

 

 

 

Kamera

Die verschiedenen Kameras des Huawei P Smart 2019 bieten (jungen Leuten) eine Menge unterschiedlicher Funktionen. Besonders ist, dass Szenen dank AI automatisch erkannt werden können und so die vermeintlich optimale Einstellung gleich vom Handy selbst vorgenommen wird.
Ich fotografiere unter anderem immer noch mit analogen Kameras, daneben darf ich auch eine Fujifilm X-T20 mein Eigen nennen. Dementsprechend habe ich mir das Arbeiten mit Blende, Verschlusszeit, ISO-Wert usw. von Grund auf selbst beigebracht und beherrsche all das auch ganz gut. Was beim Huawei P10 Lite im Profi-Foto-Modus noch alles möglich war und übersichtlich einzustellen ging, das fehlt mir beim P Smart 2019 zum Teil leider etwas.




Ich habe den Eindruck, dass mehr Wert auf AR-Inhalte gelegt wurde, beispielsweise die Funktion, dass man sich selbst mit der Selfie-Kamera aufnimmt und virtuell eine Sonnenbrille aufgesetzt bekommt, das Bild plötzlich doppelt und später vierfach angezeigt wird und nebenbei auch noch unheimlich nervige und aufdringliche Musik läuft.







Die Qualität der Kamera kommt in meinen Augen ebenfalls nicht an die des Huawei P10 Lite heran. Bei Tageslicht sind die Aufnahmen noch brauchbar, mehr leider nicht. Details fehlen, die geringe Auflösung der Dualkamera von 13 + 2 Megapixel reicht nicht für feine Fotos. Gerade in dunklen und schummrigen Lichtsituationen ist ein starkes Abfallen der Leistung bemerkbar. Schaltet man auch hier wieder die künstliche Intelligenz hinzu werden Kontraste bzw. Kanten vollkommen überzeichnet und wirken unrealistisch.







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